Niedersächsisches Koordinierungszentrum Moorbodenschutz beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems
Niedersachsen steht vor großen Herausforderungen, wenn es um den Schutz der Moore und die Bedeutung der Moorböden für den Klimaschutz geht. Moorbodenschutz und eine klimaschonende Moorbodenbewirtschaftung tragen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in Moorregionen bei. In Niedersachsen resultieren rd. 15,8 Mio. t CO2-Äquivalente (2020) bzw. rd. 18 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus Mooren und weiteren kohlenstoffreichen Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz, darunter ein maßgeblicher Anteil aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung. In Niedersachsen gibt es rd. 484.300 ha kohlenstoffreiche Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz[1]; rd. 69 % der Flächen auf kohlenstoffreichen Böden werden landwirtschaftlich genutzt.
Das Niedersächsische Klimagesetz sieht bis 2030 eine Minderung der jährlich in Verbindung mit Mooren entstehenden Treibhausgas-Emissionen um 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gegenüber 2020 vor.
Um der in Verbindung mit dem Moorbodenschutz und einer moorschonenden Bewirtschaftung bestehenden Verantwortung auf Landesebene gerecht zu werden, hat das Landeskabinett im November 2024 den Auftrag erteilt, ein landesweit tätiges Niedersächsisches Koordinierungszentrum Moorbodenschutz einzurichten. Das Niedersächsische Koordinierungszentrum Moorbodenschutz wird seine Arbeit zum 01. April 2025 aufnehmen.
Die zentrale Stelle mit landesweiter Betätigung wird beim ArL Weser-Ems in Oldenburg eingerichtet. Das Betätigungsfeld erstreckt sich mit Gründung auf die gesamte Landesfläche und somit über den Amtsbezirk des ArL Weser-Ems hinaus. Tätigkeiten in den Amtsbezirken der Ämter für regionale Landesentwicklung (ÄrL) Lüneburg, Leine-Weser und Braunschweig erfolgen stets in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den dortigen Landesbeauftragten. Die Tätigkeiten können proaktiv durch das Koordinierungszentrum sowie nach Kontaktaufnahme initiiert werden. Darüber hinaus können die ÄrL aller Amtsbezirke direkt auf das Niedersächsische Koordinierungszentrum Moorbodenschutz zurückgreifen.
Zu den Kernaufgaben* des Koordinierungszentrums gehören:
· Vernetzung und Kooperation zwischen Fachinstitutionen und regionalen Akteuren
· Beratung und Wissenstransfer, um Transformationsprozesse der Landwirtschaft in Moorregionen zu unterstützen
· Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung für die Bedeutung der Moorböden aus Klimaschutzsicht
Es wird eine enge Zusammenarbeit mit den bereits aktiven Akteuren im Land und in den Regionen geben. Zusätzlich sollen neue Akteure auf regionaler Ebene identifiziert und miteinander vernetzt werden. Mit dieser Vorgehensweise sollen regional angepasste Bewirtschaftungskonzepte und
-maßnahmen entwickelt werden, um neue Möglichkeiten der Wertschöpfung durch nasse Bewirtschaftung für die landwirtschaftlichen Betriebe zu generieren.
Weitere Informationen werden laufend bekannt gegeben.
*Detailliertere Beschreibung der Aufgaben:
[1] Höper, H./Gehrt, E. in: Geofakten 37 (Juli 2022) vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Seite 9 Tabelle 4