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Vereinfachte Flurbereinigung Oldorf-St. Joost
Landkreis Friesland
Verfahrensname
Oldorf-St. Joost
Verfahrensart
§ 86 FlurbG – VereinfachteFlurbereinigung
Verfahrensnummer
2482
Teilnehmerzahl
357
Größe des Flurbereinigungsgebietes
3.385 ha
Schwerpunktziele
Die Produktionsbedingungen der Landwirtschaft im Verfahrensgebiet „Oldorf-St.Joost“ werden neben den natürlichen Verhältnissen wesentlich durch die vorhandenen Flurstrukturen bestimmt. Bedingt durch das vorhandene Grabensystem in diesem Gebiet weisen die landwirtschaftlichen Flächen eine unwirtschaftliche Struktur auf. Auch in eigentumsrechtlich zusammenhängenden Lagen besteht in der Regel kein direkter Wegeanschluss, sondern eine Erschließung über die benachbarten Flächen. Das zurzeit unzureichende befestigte und großmaschige Wegenetz hat für die landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere für die Bewirtschaftung von zugepachteten Flächen einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund soll zur Reduzierung des Arbeitszeitbedarfs und zur Senkung der Betriebskosten mit dem Verfahren eine anforderungsgerechte Wegebefestigung realisiert werden. Des Weiteren soll die Wirtschaftskraft der Betriebe zudem durch eine Optimierung der Bewirtschaftungseinheiten verbessert werden. Durch das Instrument der Flurbereinigung sollen diese Strukturprobleme behoben werden, damit der Arbeitszeitbedarf reduziert wird und somit die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe gefördert wird.
Nebenziele
In dem Verfahrensgebiet kommt es zu Nutzungskonflikten zwischen der Landwirtschaft und der Nutzergruppe „Wohnen“, da landwirtschaftliche Fahrzeuge mangels Alternativen auch die Wege mit vorhandener Wohnbebauung nutzen müssen. Auch werden die landwirtschaftlichen Wege vorzugsweise in den Sommermonaten in hoher Anzahl durch den Fahrradtourismus genutzt. Durch die Schaffung einer Umfahrung der Wohnbebauung und mit der Herstellung neuer Radwegeverbindungen kann der Fahrradverkehr um stark landwirtschaftlich frequentierte Wegeabschnitte herumgeleitet werden und somit der Verkehrskonflikt entflechtet werden.
Des Weiteren sollen Ziele des Naturschutzes mit dem Flurbereinigungsverfahren „Oldorf-St.Joost“ verfolgt werden. Mit Hilfe des Bodenmanagements werden Maßnahmen zur strukturellen Verbesserung der Marschengewässer in dem Verfahrensgebiet durchgeführt. Durch die Herstellung von breiten Uferrandstreifen und die Schaffung von Flachuferzonen soll die natürliche Eigendynamik des Gewässers wiederhergestellt werden. Zur Realisierung dieser für die EG-WRRL bedeutsamen Maßnahmen müssen landwirtschaftlich hochwertige Böden beansprucht werden. Um diesen Nutzungskonflikt zwischen der Landwirtschaft und den Planungen des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft zu vermeiden, soll mit dem Instrument der Flurbereinigung ein eigentumsverträgliches Flächenmanagement durchgeführt werden.
Die konkurrierenden Nutzungsansprüche an Grund und Boden (Landwirtschaft, Naturschutz, Gewässerschutz) können nur im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens sozial- und eigentumsverträglich gelöst werden. Aufgabe der Flurbereinigung wird es sein, die Flächen für die geplanten Maßnahmen auszuweisen, die Besitzzersplitterung durch Bodenordnung zu verringern sowie das sehr schlechte ländliche Wegenetz nachhaltig zu verbessern.
Verfahrensablauf
Verfahrensschritt |
Datum/Jahr |
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Anordnung der Flurbereinigung | 24.11.2020 |
Feststellung der Wertermittlungsergebnisse |
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Planfeststellung/ Genehmigung des Planes über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen |
02.12.2022 |
vorläufige Besitzeinweisung |
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Vorlage des Flurbereinigungsplanes |
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(vorzeitige) Ausführungsanordnung |
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Berichtigung des Liegenschaftskatasters |
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Grundbuchberichtigung |
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Schlussfeststellung |
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Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Herr Marco Eilers
Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems
Projektleiter
Markt 15/16
26122 Oldenburg
Tel: 0441 9215-262