Vereinfachte Flurbereinigung Eilsum-Grimersum

Verfahrensname
Eilsum-Grimersum

Verfahrensart
§ 86 FlurbG – Vereinfachte Flurbereinigung

Verfahrensnummer
4 01 2794

Landkreis
Aurich

Teilnehmerzahl
180

Größe des Flurbereinigungsgebietes
1833 ha

Mit dem vereinfachten Flurbereinigungsverfahren Eilsum-Grimersum sollen die Lebens-,
Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft durch agrarstrukturverbessernde
Maßnahmen optimiert werden. Die landwirtschaftlichen Wege entsprechen nicht den
Anforderungen an eine zeitgerechte Erschließung der landwirtschaftlichen Grundstücke und
Betriebsstätten. Die Wege sind in weiten Teilen unzureichend befestigt und haben für die
landwirtschaftlichen Betriebe eine sehr hohe Bedeutung. Ein wesentliches Ziel des Verfahrens ist es
daher, die Tragfähigkeit der landwirtschaftlichen Wege zu verbessern. Mit den geplanten
Wegebaumaßnahmen sollen die Voraussetzungen für eine langfristige Aufrechterhaltung der
Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen geschaffen werden. Die ertüchtigten Wege stellen auch
eine Aufwertung der Infrastruktur für Zwecke der Naherholung und den Tourismus dar. Der
landwirtschaftliche Grundbesitz ist in Teilbereichen durch Streulagen gekennzeichnet. Es wird daher
angestrebt, die landwirtschaftlichen Flächen in einem möglichst großen Umfang zusammenzulegen,
um eine rationellere Bewirtschaftung für die in der Örtlichkeit wirtschaftenden Betriebe zu
ermöglichen. Mit der Förderung der Landwirtschaft (Kostenreduzierung und zusätzliche
Einnahmequellen) wird gleichzeitig ein Beitrag zum Erhalt der landwirtschaftlich geprägten
Krummhörner Kulturlandschaft geleistet. In dieser küstennahen Region haben zahlreiche Betriebe
zur Diversifizierung des Einkommens den Betriebszweig „Ferien auf dem Bauernhof" aufgenommen.
Somit hat diese Förderung nicht nur für die freie Landschaft, sondern darüber hinaus auch für
historisch wertvolle und oftmals ortsbildprägende Objekte (vor allem Gulfhöfe) in den Warfendörfern
wirksame Effekte.

Die in dem Verfahrensgebiet auftretenden Landnutzungskonflikte sollen durch die Flurbereinigung
aufgelöst werden, um die Grundlage für eine geordnete Entwicklung der landwirtschaftlichen
Betriebe zu schaffen. Mit Unterstützung des Bodenmanagements der Flurbereinigung sollen die
konkurrierende Nutzungsansprüche insbesondere zwischen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und
Natur- und Landschaftsschutz entflochten werden.

Hierfür sollen Planungen zur strukturellen Verbesserung des Alten Greetsieler Sieltiefs durch ein
vorausschauendes Bodenmanagement ermöglicht und der entstehende Landnutzungskonflikt im
Interesse der Grundeigentümer gelöst werden. So sollen punktuell an geeigneten Abschnitten durch Gewässeraufweitung und Verbreiterung des Gewässerrandstreifens naturnahe Uferabschnitt gestaltet
werden.

Weiterhin ist die Aufwertung mehrerer im Verfahrensgebiet befindlicher Kleingewässer
geplant. Des Weiteren sind Maßnahmen zur Entwicklung von naturnahen Biotopverbund-Strukturen
auf den Schlafdeichen im nördlichen Verfahrensgebiet geplant. Für den Wiesenvogelschutz besteht
das Interesse des Landkreises Aurich im südlichen oder alternativ südwestlichen Verfahrensgebiet
einen extensiv genutzten Grünlandkomplex zu entwickeln. Ebenfalls ist es vorgesehen in
siedlungsnahen Bereichen wie den Ortsrändern von Eilsum und Grimersum sowie im Bereich von
Höfen traditionelle Obstwiesen anzulegen. Im Rahmen des Flächenmanagements der Flurbereinigung
können diese raumbeanspruchenden Planung dort unterstützt werden, wo die Flächenverfügbarkeit
gegeben ist.

Durch den integralen Ansatz der Bodenordnungsverfahren kann außerdem den nachteiligen
Auswirkungen des Strukturwandels im ländlichen Raum wirkungsvoll für die Zukunft begegnet
werden.

Verfahrensablauf