Ostfriesland: Die neuen LEADER-Regionen können ihre Arbeit aufnehmen!

Am 01.01.2023 ist der Europäische Landwirtschaftsfond (ELER) in die neue EU-Förderperiode 2023-2027 gestartet. Teil dieses Fonds ist auch eine Förderung von sog. LEADER-Regionen (LEADER = Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale = Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Durch ein regionales Entwicklungskonzept (REK) werden das

Profil und Potenzial einer Region dargestellt und wichtige Handlungsfelder im Sinne einer integrativen Strategie entwickelt. Das REK legt auch fest, welche Art von Projekten in welcher Höhe gefördert werden können.

Im Geschäftsbereich Aurich haben sich im letzten Jahr vier LEADER-Regionen und eine ILE-Region mit ihren regionalen Entwicklungskonzepten um die Anerkennung durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beworben.

Diese Anerkennung ist für alle fünf Gebiete erfolgt so dass im Geschäftsbereich Aurich eine flächendeckende LEADER-Förderung angeboten wird.

LEADER-Regionen im Geschäftsbezirk Aurich:

Fehngebiet (Budget rd. 3,2 Mio. €):

Beteiligte Kommunen: Apen, Barßel, Großefehn, Ihlow (tlws.), SG Hesel, SG Jümme, Ostrhauderfehn, Rhauderfehn, Uplengen, Wiesmoor

Mittleres Ostfriesland (Budget rd. 2,8 Mio. €):

Beteiligte Kommunen: Aurich, Emden (tlws.), Großheide, SG Holtriem, Ihlow (tlws.), Wittmund (tlws.)

Nordseemarschen (Budget rd. 4,5 Mio. €):

Beteiligte Kommunen: SG Brookmerland, Dornum, SG Esens, Friedeburg, SG Hage, Hinte, Jever, Krummhörn, Sande, Schortens, Südbrookmerland, Wangerland, Wilhelmshaven (tlws.), Wittmund (tlws.)

Ostfriesland an der Ems (Budget rd. 3,1 Mio. €):

Beteiligte Kommunen: Bunde, Emden (tlws.), Jemgum, Leer, Moormerland, Weener, Westoverledingen

Wattenmeer-Achter (Budget rd. 2,8 Mio. €):

Beteiligte Kommunen: Baltrum, Borkum, Juist, Norden, Norderney, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge

Dezernatsleiter Norbert Wencker vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems übergab in einem gemeinsamen Termin Vertreterinnen und Vertretern der LEADER-Regionen die Anerkennungsplaketten des Landes Niedersachsen und verkündete hierbei auch die einzelnen Finanzbudgets der sechs LEADER-Regionen

Jede Region erhält nach einem festen Verteilschlüssel (Einwohnerzahl und qkm) ein Budget, insgesamt sind durch diese Einzelbudgets ca. 16,4 Mio. € an Fördermitteln der Europäischen Union in die ostfriesische Region geholt worden - zusätzlich zu den jährlichen Fördergeldern (bspw. für die Dorfentwicklung).

Landesweit werden für die insgesamt 68 LEADER-Regionen rund 165 Mio. € durch die Europäische Union bereitgestellt (davon für die 22 Regionen in Weser-Ems rd. 57,5 Mio. €).

Alle fünf Regionen im Geschäftsbereich Aurich zeichnet es aus, dass sie schon seit vielen Jahren, z. T. seit 1993, als ILE- oder LEADER-Regionen zusammengearbeitet haben, so dass das ArL Weser-Ems davon ausgeht, dass Projekte schnell in die Umsetzung gehen werden.

Die Regionen haben auch schon erste sogenannte Startprojekte in das REK aufgenommen, so dass hier kurzfristig entsprechende Förderanträge vom ArL Weser-Ems erwartet werden. Darüber hinaus werden die Regionen zeitnah das Regionalmanagement und die Geschäftsstellen für die LEADER Regionen einrichten. Projektideen können dann bei den LEADER-Regionen besprochen und bei entsprechender Förderfähigkeit in den Regionen vorgestellt werden.

Die für den Geschäftsbereich Aurich zuständige Dezernatsteilleiterin Anja Thomßen erläuterte, dass sich nun in allen Regionen kurzfristig die sog. Lokalen Aktionsgruppen (LAG), die aus Wirtschafts- und Sozialpartnern und den beteiligten Kommunen besteht, konstituieren werden, in denen neben den kommunalen Vertretungen auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft mitwirken, letztere haben auch die Mehrheit inne.

Diese LAG entscheidet dann zukünftig in regelmäßigen Abständen über die Projekte, die aus dem LEADER-Budget finanziert werden sollen.

Über diese konkreten Antragsrunden wird regelmäßig in der lokalen Presse und auf den Internetseiten der Regionen informiert.

Weiterhin werden alle Regionen ein Regionalmanagement einrichten, welches auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite steht.