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erstellt am:
05.05.2020
Auf reges Interesse bei den Kommunen stößt die im vergangenen Jahr vom Land Niedersachsen erlassene Förderrichtlinie Zukunftsräume Niedersachsen. Zum zweiten Stichtag im März 2020 wurden im Amtsbezirk Weser-Ems insgesamt 15 Anträge eingereicht, von denen fünf gefördert werden können. Ziel des Programms ist die Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität von Klein- und Mittelstädten, Gemeinden sowie Samtgemeinden ab 10.000 Einwohnern in Niedersachsen, die in ländlichen Räumen Zentrumsfunktionen wahrnehmen.
Folgende Städte und Samtgemeinden erhalten vom Amt für regionale Landesentwicklung einen Fördermittelbescheid:
Das Fördermittelvolumen für alle fünf Kommunen liegt bei insgesamt 694.788,00 €.
„Die niedersächsischen Kommunen haben große Anerkennung für ihr Engagement verdient“, erklärte Niedersachsens Regionalministerin Birgit Honé am (heutigen) Dienstag in Hannover. Mit dem Förderprogramm Zukunftsräume haben wir den Kommunen ein sehr attraktives Hilfsangebot gemacht. Die Nachfrage war wieder sehr hoch. Die eingereichten Förderanträge zeichnen sich durch eine große Bandbreite an kreativen Projektideen aus“, resümierte Ministerin Honé. „Auch wenn wir aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Mittel nur 18 Anträge bewilligen können, möchte ich die anderen Antragssteller ermutigen: Wir werden 2021 einen erneuten Stichtag haben und sind sehr bemüht, weitere Fördermöglichkeiten zu schaffen.“
„Das Förderprogramm Zukunftsräume Niedersachsen stellt eine wichtige Ergänzung der bisherigen Förderkulisse dar, weil es insbesondere solche Kommunen im Fokus hat, die bislang kaum berücksichtigt werden konnten“, erklärte Landesbeauftragter Franz-Josef Sickelmann. „Die nun geförderten Projekte beschäftigen sich inhaltlich u.a. mit den Themen Ärzteversorgung, Telemedizin, Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Mobilität, neue Arbeitswelten, Innenstadtentwicklung, Wissenstransfer und Innovationsförderung und sind somit sehr vielseitig. Insbesondere verfügen sie über einen innovativen und kreativen Ansatz und können bei einem erfolgreichen Verlauf Best-practice-Beispiele für die Bewältigung aktueller Herausforderungen und Problemstellungen in vergleichbaren Städten und Grundzentren im ländlichen Raum bilden“, zeigte sich der Landesbeauftragte zuversichtlich.
Im Amtsbezirk des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems geförderte Projekte:
1. Projektantrag der Samtgemeinde Lathen: "OhneArzt" Modell für das Nördliche Emstal
In dem Vorhaben kooperieren die Samtgemeinden Lathen und Dörpen, die Gemeinde Rhede (Ems) sowie die Städte Haren (Ems) und Papenburg. Antragstellerin ist die Samtgemeinde Lathen.
Primäres Ziel des Projektes ist es, ein Gesamtkonzept für ein "OhneArzt"-Modell in der Nördlichen Emstal-Region (NET-Region) zu entwickeln und eine infrastrukturelle Basisausstattung für einen Pilotstandort in jeder der fünf Kommunen bereitzustellen. Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum soll so auch mit weniger Ärzten langfristig aufrechterhalten werden. Dabei kommt der Vernetzung und gemeinschaftlichen Nutzung von medizinischem Personal und Infrastruktur, dem Einsatz von Arztassistenten (PAs) und telemedizinischer Verfahren eine große Bedeutung zu. Mithilfe dieses alternativen Ansatzes leistet das Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der ärztlichen Versorgungsfunktion der Grund- und Mittelzentren durch die regionale Kooperation und Vernetzung der Kommunen.
Die Zuwendung wird in Höhe von 99.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Gemeinden ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 165.000 Euro.
2. Projektantrag der Samtgemeinde Artland: „Artland Smart: Vernetztes Wissen im ländlichen Raum“
Hauptgegenstand des Vorhabens ist die Entwicklung des Portals "Artland smart" als individuelle, responsive Weblösung/App mit den Modulen Lunch, Mobil und Wohnen. Die Samtgemeinde und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) haben sich das Ziel gesetzt, einen zukunftsfähigen Hochschulstandort zu entwickeln und attraktive Räume und Angebote für junge Menschen im ländlichen Raum zu schaffen. Dazu gehören individuelle, digitale und innovative Wohn- und Mobilitätsangebote, die für verschiedene Zielgruppen nutzbar sind (Studierende, Bürger*innen, Arbeitnehmer*innen, Gäste), die Gestaltung und das Leben einer Willkommenskultur sowie die Schaffung und Nutzung von Synergieeffekten im Wirtschaftssektor, z.B. Digitalisierung in den Bereichen kommunale Dienstleistungen, medizinische Versorgung, Tourismus, Han-del, Handwerk und Industrie.
Die Zuwendung wird in Höhe von 214.800 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Samtgemeinde ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 358.000 Euro.
3. Projektantrag der Stadt Nordhorn: "Innenstadt am Wasser"
Ziel des Projektes ist die Umwandlung und Aufwertung innerstädtischer Flächen, um Nordhorn als Mittelzentrum nachhaltig zu stärken. Indem die "Wasserstadt Nordhorn" lebendig weiterent-wickelt wird, wird zugleich ihre Urbanität gefördert und der sie umgebende ländliche Raum ge-stärkt. Die Fläche des ehemaligen Busbahnhofs bietet großes Potenzial, um eine Innenentwicklung lebendig zu gestalten. Der ehemalige Busbahnhof soll zum Hafen umgebaut und das Fluss-ufer zur Erholungspromenade aufgewertet werden. Die gesamte Innenstadt wird stärker zum Wasser hin geöffnet und ihre Insellage aufgewertet. So entstehen attraktive, öffentliche Plätze, Räume für Gastronomie, Kultur, Wohnen, Freizeit und Arbeiten, die die Aufenthaltsqualität im Zentrum deutlich verbessern und die Lebensqualität in der Region steigern. Als Mittelzentrum mit extremer Abgeschiedenheit zur nächsten Großstadt hat Nordhorn eine wichtige Anker- und Versorgungsfunktion für das ländliche Umland. Das neue Quartier stärkt die Innenstadt als Einkaufsstandort, wertet den öffentlichen Raum auf und verbindet unterschiedliche Funktionen und Akteure miteinander. Gefördert werden vorbereitende Planungen (u.a. Machbarkeitsstudie) incl. der Durchführung von Bürgerbeteiligungen.
Die Zuwendung wird in Höhe von 76.200 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt ergibt sich eine Ge-samtprojektsumme von 127.000 Euro.
4. Projektantrag der Stadt Lingen: „Coworking Halle IV“
In der Halle IV, dem Zentrum für Wirtschaft, Medien und Kunst in Lingen, sollen mehrere Büro-flächen angemietet werden, die in Form eines Coworking-Spaces angelegt werden. Ziel ist es, Infrastruktur, Plug'n'Play-Arbeitsplätze und Beratungsangebote zu schaffen. Darüber hinaus sollen im Rahmen der EXEL-Existenzgründungsinitiative zusätzliche Beratungs-, Netzwerk- und Förderangebote geschaffen und Coworking-nah installiert werden. Die unmittelbare Nähe zur Hochschule Osnabrück, zum Technologie- und Gründerzentrum IT-Zentrum Lingen sowie die zentrale Lage mit guter verkehrlicher Anbindung insbesondere an den ÖPNV bieten ideale Voraussetzungen, um neue Impulse für die Gründer- und Innovationskultur zu schaffen. Durch die Schaffung des Coworking-Spaces soll die Stadt Lingen als innovativer Standort weiter gestärkt werden, um Fachkräfte und Gründungen in der Stadt sowie der Region zu halten und zu binden.
Die Zuwendung wird in Höhe von 214.788 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt ergibt sich eine Ge-samtprojektsumme von 357.980 Euro.
5. Projektantrag der Stadt Papenburg: „InnoLab Dörpen/Papenburg“
In dem Vorhaben kooperieren die Samtgemeinde Dörpen und die Stadt Papenburg.
Ziel von InnoLab ist es, im Wirtschaftsraum Dörpen-Papenburg die Innovationsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu verbessern und bei den Herausforderungen der Zukunft zu unterstützen. Insbesondere Digitalisierung und Klimawandel machen neue Lösungsansätze erforderlich, die im täglichen Arbeits- und Produktionsprozess nicht entwickelt werden können. Mit einem Innovations-Labor (InnoLab) soll in Papenburg ein Raum zum Experimentieren und für den Austausch geschaffen werden, in dem eine Zusammenarbeit von Unternehmen mit Wissenseinrichtungen möglich ist. Ziel ist es, ein Netzwerk entstehen zu lassen, dass Wirtschaft, Verwaltung und Hochschule verbindet und sektorale Arbeitsweisen auflöst.
Die Zuwendung wird in Höhe von 90.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt und der Samtgemein-de ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 150.000 Euro.
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erstellt am:
05.05.2020