Bessere Versorgung für Patienten mit chronischen Schmerzen durch grenzübergreifende Zusammenarbeit
Papenburg - Etwa 20 % der Menschen in Deutschland und den Niederlanden haben täglich mit Schmerzen zu kämpfen. Dies hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden, sondern auch auf soziale Kontakte, Arbeitsleistung und körperliche Aktivität. Wie kann besser mit chronischen Schmerzen umgegangen werden? Wie beugt man diesen Schmerzen vor? Und wie kann das Wissen über Präventionsmöglichkeiten verbessert werden?
Diesen Fragen will das niederländisch-deutsche Interreg A-Projekt „Schmerz in der Ems-Dollart-Region: eine versteckte Krankheit mit weitreichenden Folgen“ auf den Grund gehen. Am 24. Mai fand jetzt der Kick-off für das Projekt im Rahmen eines grenzübergreifenden Vernetzungstreffens von Medizinern und Schmerzspezialisten, Vertretern von Patientenorganisationen und weiteren Projektbeteiligten statt.
Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen von Schmerzen in der Ems-Dollart-Region zu verringern: So wird in den nächsten drei Jahren neben der Aufklärung in Schulen über die Funktion von und Umgang mit Schmerzen auch eine große öffentliche Kampagne gestartet, die u.a. mit Videos auf Social-Media-Kanälen umgesetzt wird. Diese wird sich an alle Bevölkerungsgruppen, aber im Speziellen an Zielgruppen wie junge Menschen, Sportler*innen und Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen richten.
Darüber hinaus will das Projekt die Beratung der Patientinnen und Patienten verbessern: Mitarbeitende aus den Gesundheitsberufen werden im Rahmen des Projektes geschult, um das richtige Wissen über Schmerzen zu vermitteln und den Umgang damit zu verbessern. Fachkräfte aus Allgemeinmedizin, Physiotherapie, Ergotherapie, Krankenpflege und Psychologie auf beiden Seiten der Grenze sollen genauso von diesem Angebot profitieren wie Medizinstudierende.
Im Rahmen des Interreg A-Projekts wollen die Beteiligten weiterhin das Schmerzspezialisten-Netzwerk in der Ems-Dollart-Region grenzübergreifend ausbauen und analysieren, wie sich die im Rahmen des Projekts geplanten Maßnahmen auf die Gesundheitssituation in der Region auswirken.
Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit der Universitätsmedizin Oldenburg und des Universitair Medisch Centrum Groningen (UMCG) umgesetzt. Darüber hinaus sind zahlreiche andere niederländische und deutsche Partner aus dem Gesundheitssektor, aber auch Gemeinden und Sportverbände an der Initiative beteiligt. Das Projekt wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und von der Europäischen Union, dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie den Provinzen Groningen, Fryslân, Drenthe und Gelderland kofinanziert.